1956 geboren
fing ich gleich mit malen an.
Na ja, nachdem ich die lästigen Vorbereitungen, wie Sehen, Greifen, Aufrechtes Sitzen usw. erlernt hatte.
Hier konnte ich meinen Seelenzuständen Ausdruck geben.
Hier konnte ich mich wiederfinden, mich trösten, mich mitteilen...
Ebenso tat ich es etwas später musikalisch, beginnend mit meiner (in einem heimlichen Wetteifern mit Heintje in Hochsopran ertönenden) Stimme.
Die Mundharmonika war mein erstes "außerkörperliches" Instrument, dem Blockflöte und in meiner Jugend die Gitarre folgten.
Hier konnte ich mein Seelenleid und - freud noch intensiver und direkter verarbeiten.
Wahrlich, mein Kauderwelschgesang, mein unprofessionelles und daher "wahres SPIELEN" mit den Instrumenten, war (und ist heute noch) eine wundervolle "Therapie" für mich.
Dieser spielerische Umgang mit Musikinstrumenten ließ mich locker genug sein, um mich auf ebenso unproffessionelle Weise an viele andere Instrumente - wie Xylophon, Klavier, Saxophon, Klarinette, Baß, Harfe, Djembe usw. heranzuwagen.
Dennoch vernachlässigte ich meine Stimme nicht, auch wenn sie indess nicht mehr in Heintjesopran erklang, konnte ich mich mit auf langen Autofahrten erlerntem Obertonsingen irgendwann sogar noch darüber "erheben".
So wundert es auch nicht, dass ich meinen Beruf als Zoologischer Kaufmann an den Nagel hing und nach meinem Zivildienst, indem ich unendlich viel von den sogenannten "Behinderten" lernen durfte, der nachgeholten Mittleren Reife sowie Fachabitur, den Beruf des Musiktherapeuten anstrebte.
Daraus wurde aber nichts, denn wir wurden schwanger.
Wir, das waren meine damalige Freundin (später Frau) und ich.
Mit sechsundzwanzig Jahren begann dann meine Laufbahn als Vater von vier wundervollen Kindern.
Neben dieser "hauptberuflichen" Tätigkeit verwaltete ich in meinem darauffolgenden Leben nacheinander einen Bioladen in Cuxhaven , dann in Saarbrücken, sowie einen Naturwarenladen in Altenkessel.

Dann verkaufte ich den Laden und ging für eine Zeit lang nach Brasuílien. Wegen Erkrankung meines Vaters kehrte ich aber früher als geplant zurück.
Seit dem verdiente ich mir mein Geld vorwiegend durch Gitarrenunterricht, Verkauf von Musikinstrumenten, Musik- und Waldprojekte in Schulen usw., Wildkräuterwanderungen und Gartenarbeiten.
Immer wieder werde ich angesprochen, ob ich nicht dies oder das tun kann, obwohl es etwas ist, womit ich mich (noch) gar nicht auskenne.
Zum Beispiel fragte mich vor vielen Jahren ein Waldorfschüler aus der Oberstufe, ob ich ihm Ukulele Unterricht geben könne.
Ich antwortete: "Na, das könnte ich wohl tun, wenn ich eine Ukulele hätte und sie spielen könnte..."
Er antwortet völlig uniritiert: "Na gut! Dann komme ich nächste Woche vorbei!"
Ein paar Jahre später die gleiche Frage mit einer Zither - die gleiche Antwort - die gleiche Antwort auf meine Antwort.
Wieder ein paar Jährchen danach das gleiche mit Akkordeon... usw.
Inzwischen spiele ich alle diese Instrumente
Und schließlich, als Krönung, kam die Frage von einem Orchesterleiter, ob ich im Schulorchester mithelfen könne!
"Im Orchester? Ich kann überhaupt keine Noten! Ich weiß ja noch nicht mal, wie man Bethofen schreibt!!!"
Ich bekam sogleich einen Termin für einen Vertrag!
Und es gab ganz viele wunderschöne Auftritte vor großem Publikum!
In der Art geht nun mein Leben immer sehr lebendig und lebensfroh seinen Lauf!
Dies war ein kleiner Einblick in meinen Lebenslauf
Michael